Es ist so eine Sache mit Rot-Weiß Oberhausen und dem Niederrheinpokal. Zwar konnte RWO den Titel bereits drei Mal feiern, doch es gab auch viele Jahre, wo man sich am liebsten vergraben hätte.
Man erinnere sich an die Heimniederlagen gegen Baumberg oder Hönnepel-Niedermörmter. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf. Am Samstag (16:15 Uhr) steht RWO im Finale gegen Rot-Weiss Essen. Es geht um den Einzug in den DFB-Pokal und um eine sechsstellige Summe.
Gespielt wird im Stadion an der Hafenstraße - 19.000 Fans werden vor Ort sein, viele andere schauen in der ARD-Konferenz zu, die im Rahmen des Tages der Amateure angeboten wird.
Nur RWO-Präsident Hajo Sommers wird keines der Angebote nutzen. Er betont gegenüber RS: "Ich werde nicht im Stadion sein. Ich habe ein Spiel von uns im Pokal in Essen gesehen, das mache ich nie mehr wieder. Ich halte das nicht aus, daher schau ich auch keinen Stream. Ich versuche mir etwas zu suchen, was mich die zwei Stunden komplett ablenkt."
Ich versuche mir etwas zu suchen, was mich die zwei Stunden komplett ablenkt
Hajo Sommers
Irgendwann wird er dann erfahren, wie die Partie ausging. Im Vorfeld schätzt Sommers die Chancen auf 50:50 ein. "Normal wäre es 70:30 für Essen, aber bei RWE scheint derzeit auch nicht richtig Ruhe im Klub zu sein."
Zwar hat RWE den Klassenerhalt geschafft, aber nach einer schwachen Rückserie war die Stimmung zuletzt überschaubar. Vielleicht die Chance für RWO, dem Drittligisten ein Bein zu stellen. Noch größer wäre die Chance, wenn RWE abgestiegen wäre, doch Sommers macht klar, dass er nie gehofft hat, dass Essen wieder in die Regionalliga rutscht.
Auch aus Eigennutz: "Wir haben die Daumen gedrückt, dass RWE in der 3. Liga bleibt. Denn dann wäre es in der Regionalliga viel schwieriger, ganz oben mitzuspielen. Zudem find ich es immer schlimm, wenn Vereine aus dem Ruhrgebiet absteigen."
Was RWE vereiteln konnte, daher gehen sie auch auf jeden Fall als Favorit in die Partie, in der die Oberhausener ihren Coach Mike Terranova mit einem Sieg im Niederrheinpokal verabschieden wollen.
Zwar bleibt der Trainer im Verein und kümmert sich an der neuen Saison um den Nachwuchs der Kleeblätter, aber als Trainer der Profis ist es seine letzte Begegnung. Und da hat Sommers einen Wunsch: "Terra und ich haben hier fast zeitgleich angefangen. Mir wäre es persönlich wichtig, dass er mit einem Pokalsieg aufhören könnte. Das würde mich für ihn unheimlich freuen."